Unter dieser Überschrift wird in der heutigen Ludwigsburger Kreiszeitung am Beispiel des KSV Kleinbottwar die Situation geschildert, in der sich heute viele Sportvereine und weit darüber hinaus leider auch Vereine anderer Arbeitsinhalte sehen. Einerseits wird von den Mitgliedern die segensreiche Funktion des eigenen Vereins anerkannt. Dies kommt ja auch dadurch zum Ausdruck, dass sich viele Mitglieder gerne diesen ehrenamtlich geführten Organisationen zugehörig fühlen, sich hier aktiv angeschlossen und eine Heimat von Gleichgesinnten gefunden haben.
Sie bezahlen regelmäßig ihren Mitgliedsbeitrag, sind bestenfalls auch noch bereit, sich an temporären Arbeitseinsätzen zu beteiligen und meinen, damit ihr Soll erbracht zu haben. Doch wenn es dann darum geht, darüber hinausgehend Verantwortung im Verein zu übernehmen und sich in das Vereinsgeschehen selbst weiter aktiv einzubringen, winken sie häufig ab. Gründe hierfür werden dann viele genannt.
Solche Situationen sind uns leider auch in unseren Vereinen nicht unbekannt. Trotz ausführlicher Ansprache von geeigneten Kandidaten war es in Einzelfällen nicht möglich, bis zur schon terminierten Hauptversammlung eine Person bzw. Personen zu finden, die sich zur Kandidatur bereit erklärten. Wir waren dann häufig schon froh, wenn dies in einem dann zweiten Anlauf und zwischenzeitlicher intensiver Bemühungen gelang. Doch manchmal war auch dies erfolglos.
In einem Fall war es mangels eines zur Einberufung legitimierten Vorstands sogar schon notwendig, sich als Bezirksverbandsvorstand vom zuständigen Amtsgericht als Notvorstand legitimieren zu lassen und dann zu einer weiteren Hauptversammlung einzuberufen. In dieser wurde dann der versammelten Mitgliederschaft die Konsequenz einer weiteren erfolglosen Hauptversammlung und der Führungslosigkeit des Vereins drastisch verdeutlicht.
Bei diesem Kleingartenverein wäre dann die Folge gewesen, das vom Verein von der Gemeinde gepachtete Gelände an diese zurückzugeben, sämtliche Parzellen zu kündigen und diese entschädigungslos von Baulichkeiten, Anlagen und Bepflanzung zu räumen. Sämtliche von den aktuellen Pächtern eingebrachte oder übernommene Werte wären dann in den Sand gesetzt gewesen und sie hätten darüber hinaus auch noch den Beseitigungsaufwand zu schultern gehabt. Vor diesem Hintergrund und mit dieser Drohung im Nacken hat sich dann in diesem Beispiel eine neue Führungscrew bilden lassen.
Anderen Vereinen konnte bei ihrem Führungsproblem schon dadurch geholfen werden, sie mit einem räumlich nahen anderen Verein gleicher Aufgabenstellung zusammenzulegen und einen Gesamtverein mit dann nur einer Führungsmannschaft zu bilden. Doch all dies sind Notlösungen. Sie können nicht wirklich dauerhaft das Problem beseitigen, nahtlos den Weiterbestand der Vereine zu sichern.
Nach unserer Überzeugung kann einer solchen Entwicklung nur dadurch wirksam begegnet werden, möglichst frühzeitig in eine aktive Nachfolgeplanung einzusteigen und sich mindestens jährlich in den Vereinsausschüssen und / oder Hauptversammlungen diesem Thema anzunehmen. Also darüber zu beraten, das Problembewusstsein zu schärfen und gemeinsam alle Seiten befriedigende Lösungen zu finden. Dies kann beispielsweise auch so aussehen, die Aufgaben anders zu verteilen und mehr auf die Fähigkeiten und Vorlieben einzelner Personen Rücksicht zu nehmen.
Gelingt dies nicht, bliebe in letzter Konsequenz nur die Auflösung des Vereins übrig. Und leider mußten wir in der Vergangenheit auch schon hiermit Erfahrungen machen und die Existenz von Vereinen beenden, deren Mitglieder sich der Übernahme von Führungsverantwortung verweigerten. An Sie als Mitglied eines uns angeschlossenen Vereins appellieren wir, durch Ihr Verhalten dazu beizutragen, dass Vereinsauflösungen mit den damit verbundenen Nachteilen weiterhin seltene Ausnahmen bleiben.