Apfelschnecken – eine neue invasive Art, die feuchte Lebensräume bevorzugt. Sie ist besonders gefräßig und hat keine natürlichen Feinde.
Unsere Kleingartenanlage liegt zwar nicht an einem Fluss oder sonstigem Gewässer, jedoch hat die Erfahrung gezeigt, dass einige Gärten und Hütten durch ergiebige Regenfälle unter Wasser standen. Sogar Enten wurden in der Vergangenheit gesichtet, fühlten sich angezogen und schwammen fröhlich in den Parzellen herum.
Experten des Julius Kühn-Instituts für Pflanzenschutz warnen davor, dass Apfelschnecken in Ländern wie Spanien, der Schweiz und Frankreich bereits Fuß gefasst haben. Die invasiven Schnecken verursachen massive Schäden an vielen Pflanzenarten, die meist im Wasser oder an feuchten Standorten stehen.
Die Gartensaison ist gestartet – und somit auch die Gartenarbeit. Jetzt stehen Umgraben, Säen und Düngen an. Dabei kann es vorkommen, dass Sie das eine oder andere Unerwartete entdecken. Beispielsweise pinke Eier. Diese Gelege sind nicht etwa von schön anzusehenden Nützlingen. Die pinken Kugeln stammen von einer Apfelschnecken-Art – ein für den deutschen Garten gefährliches Weichtier. Die Gelege der gefährlichen Schneckenart umfassen 15 bis 50 Eier. Sie kleben oft an Pflanzen oder an Steinen – gut geschützt vor Fressfeinden. Die Farben der Eier variieren je nach Art von Pink zu Orange oder gar Rot.
Das ist zu tun, wenn Sie Eier der Apfelschnecke finden
Wenn Sie bei der Gartenarbeit ein derartiges Gelege finden, sollten Sie das unverzüglich dem Pflanzenschutzdienst beim Regierungspräsidium Stuttgart melden. Fotografieren Sie das Gelege auch und stellen Sie diese Daten der Behörde ebenfalls zur Verfügung.
Wenn Ihnen der Pflanzenschutzdienst nichts anderes mitteilt, vernichten Sie die pinken Eier der Apfelschnecke. Erst, wenn die Eier unschädlich sind und der Nachwuchs darin getötet ist, können Sie sie im Restmüll entsorgen. Andernfalls schlüpfen die Schnecken aus den Eiern und breiten sich sodann weiter in Ihrem Garten aus.
Kritisch ist vor allem, dass die Schnecke hierzulande keine natürlichen Fressfeinde hat. Sie kann sich also bei günstigen Bedingungen rasant vermehren. Und somit noch mehr Pflanzen befallen, abfressen und Schaden anrichten.
Ausbreitung
Funde der Apfelschnecke gibt es aktuell vorwiegend in Südeuropa und auf dem Balkan – also in etwas wärmeren Regionen. Der Informationsdienst Wissenschaft geht jedoch davon aus, dass sich die gefährliche, invasive Art im Zuge des Klimawandels auch hierzulande ausbreiten kann. So gab es 2017 bereits erste Funde in der Schweiz. Ein Jahr später folgten dann Meldungen aus Frankreich.
Steckbrief
Ursprünglich stammt die Apfelschnecke aus den tropischen Gebieten von Amerika, Afrika oder Asien. Dort lebt sie vorwiegend in Süßgewässern. Insgesamt gibt es 175 Arten, die auf den entsprechenden Kontinenten verteilt sind.
Ihr Gehäuse ist cremefarben bis braun. Einige Arten haben eine dunkle Linie, die sich spiralförmig über ihr Gehäuse zieht. Ihr Körper hingegen ist weiß bis cremefarben. Die Apfelschnecke wird je nach Art zwischen drei und zehn Zentimeter groß.
Fotos: Stock Photo lizenzfrei