Fachberaterausflug ins „Hier und jetzt“ und ins „dunkle Mittelalter“!
Mitte September trafen sich die Fachberater aus unseren Mitgliedsvereinen an einem Samstag schon früh kurz vor 7:00 Uhr auf dem IKEA-Parkplatz am Breuningerland. Pünktlich um 7:00 Uhr ging die Fahrt mit dem 17-Sitzer-Bus – schnuckelig klein – dann los Richtung westliches Oberschwaben / Landkreis Sigmaringen. Der erste Programmpunkt war die Besichtigung des Naturgarten Weiland in einem kleinen Ort neben Meßkirch.
Frau Weiland musste für die Auszeichnung zum Naturgarten einige Kernkriterien erfüllen: Verzicht auf Pestizide, Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger, Verzicht auf Torf. Insgesamt sollen alle einzuhaltenden Punkte dabei mithelfen, dem Klimawandel entgegen zu wirken. Seit 2023 darf Sie diese Auszeichnung führen.
Auf der ehemaligen Hofstelle gelangt man beim Betreten in einen großzügigen Landhaus- und Bauerngarten, der rund um das Wohngebäude angelegt ist. Um das Wohngebäude – das ehemalige Gesindehaus des Hofes – findet man verschiedene Gartenräume. Versteckte und verträumte Sitzplätze unter alten Bäumen, Gemüsebeete und Beerensträucher, ein wunderschön eingefügtes Gewächshaus – alles liebevoll inszeniert mit Dekorationen aus Keramik und wiederverwertetem Material. Am Südhang befindet sich ein Kräuter- und Blumengarten. Dieser ist durch eine Mauer aus Holzscheiten umgeben. Auf den Holzscheiten sind vom Hausherrn selbst geschnitzte Figuren zu sehen. Frau Weiland experimentiert beim Kompost auch mit Bokashi-Kompost und verbessert die Gesundheit ihrer Pflanzen mit selbstgemachten Brühen und homöopathischen Pflanzenschutzmitteln. Ihr Garten befindet sich in ständiger Entwicklung.
Zum Abschluss des Rundganges wurden wir noch mit selbstgemachtem Kuchen und Kürbissuppe bewirtet.
Weiter ging es mit dem Bus nach Heudorf – dort waren Plätze für das Mittagessen reserviert. Gut gestärkt und auch wieder aufgewärmt – es war richtig kalt an dem Tag, keine 10 Grad wurden in Meßkirch erreicht – ging es dann zur Führung durch den „Campus-Galli“!
Auszug aus der Homepage des Campus Galli:
Mittelalter – Hautnah Erleben
Auf der Klosterbaustelle „Campus Galli“ entsteht Tag für Tag ein Stück Mittelalter: Handwerker und Ehrenamtliche schaffen mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts ein Kloster auf Grundlage des St.Galler Klosterplans.
Dieser Plan ist weltberühmt, gezeichnet wurde er vor 1200 Jahren nicht weit entfernt, auf der Insel Reichenau. Hier bei Meßkirch erwacht nun ein Stück Geschichte zum Leben: ohne Maschinen, ohne modernes Werkzeug.
Es werden Holzbalken mit Äxten behauen und aus der Schmiede ertönt der klingende Ton des Amboss. Alles muss von Hand gemacht werden, alles ist mühsamer, geht langsamer als heutzutage, ist vielleicht aber auch erfüllender und befriedigender. Erleben Sie das Mittelalter hautnah!
Unser Führer hatte ein großes Talent, uns dieses „dunkle Mittelalter“ vor Augen zu führen. „Dunkel“ – weil man so wenig über diese Zeit weiß. Ein Zeitalter ohne Schrift und Bildung (Außer bei den Mönchen), noch ohne Ritter und auch ohne die Pflanzen und Gemüse, die Kolumbus im späteren Mittelalter aus Amerika mitbrachte.
Arbeiten dürfen im Campus Galli alle nur in der damals üblichen Kleidung – bis auf die Schuhe: gemäß den Berufsgenossenschaften müssen alle Sicherheitsschuhe mit Stahlkappen auf dem Gelände tragen!
Der Gemüsegarten und der Obstgarten sind ebenfalls schon angelegt – wobei der Obstgarten auch als Friedhof damals gedient hat.
Alle diese Vorgaben haben die Erbauer des Campus Galli aus den Plänen. In dem stehen selbst die Pflanzen und Bäume für die Beete drin!
Die Zeit war – trotz der Kälte – viel zu kurz, einige von uns hätten nochmal knapp 2 Stunden den Ausführungen über diese Zeit zuhören können.
Eine Wiederholung des Besuches lohnt sich da auf jeden Fall – das Kloster wächst durch die ständig stattfindenden Bauarbeiten.
Gegen Spätnachmittag ging es dann zurück und am Abend waren wir dann auch wieder auf dem Parkplatz bei unseren Autos.
Ein zwar kalter aber sehr informativer, interessanter und auch lustiger Tag!
Margot Müller – 1. Vorsitzende