Bis in die 50-er Jahre des vorigen Jahrhunderts wurde mit der Umwelt noch nicht so sorgsam wie heute umgegangen. Das Umweltbewußtsein war noch nicht so ausgeprägt. Viele Kommunen hatten noch ihre eigenen dezentralen Müllplätze. Dort wurden neben Hausmüll auch kontaminierte Industrieabfälle abgekippt. Teilweise wurde dieses Material auch zur Verfüllung von früheren Steinbrüchen, zur Auffüllung von feuchten Magerwiesen oder zum Ausgleich von die Bearbeitung erschwerenden Bodenunebenheiten verwendet. Nach Abschluß der Ablagerung hat man das dort deponierte Material häufig mit einer relativ dünnen Mutterbodenschicht bedeckt und war der Meinung, alles sei gut.
In der Folge hielten Kommunalverantwortliche das Gelände entgegen warnender Stimmen aus der Bevölkerung manchmal auch für geeignet, dort eine Kleingartenanlage zu schaffen und es einem Verein zur Parzellierung und Weitergabe an seine Vereinsmitglieder zu überlassen. Die Nachfrage nach Gartengrundstücken war stärker als mögliche Bedenken wegen der Bodenbeschaffenheit. Man war sich häufig auch ganz einfach der Risiken nicht bewußt.
Durch immer sensibler werdendes Umweltbewußtsein und aufgrund neuerer Forschungen wurde durch die politisch Verantwortlichen veranlasst, Altlastenverdachtsflächen aufzuspüren und schrittweise durch Bodenuntersuchungen hinsichtlich ihrer Umweltverträglichkeit zu bewerten. Bei manchen von ihnen hielt man nach einer ersten Erkundung weitere Maßnahmen für entbehrlich, bei anderen wiederum waren Sanierungsarbeiten notwendig. Maßgebend für den Umfang der Sanierungsarbeiten war der Verschmutzungsgrad des Bodens, dessen Nutzungsart und das Risiko für den Verzehr der dort angebauten Nutzpflanzen und das Grundwasser.
Probleme mit Altlasten hatten wir schon damals in unserer früheren Zuständigkeit für die Kleingartenanlagen der Vereine Ludwigsburg-Seeäcker und Schwieberdingen-Froschgraben. Doch auch ein aktueller Verdachtsfall in einem unserer Vereine zeigt uns, dass noch längst nicht alle Risiken aufgearbeitet sind. Wir halten es in jedem Fall für sinnvoll, mit dem Thema möglicher Altlasten den Pächtern einer Kleingartenanlage gegenüber recht sorgsam umzugehen und offen zu kommunizieren. Dadurch soll insbesondere verhindert werden, dass in Unkenntnis der wahren Sachverhalte wilde Spekulationen entstehen und möglicherweise auch unnötig Ängste verbreitet werden.
Wir fügen ein Arbeitsblatt mit der Empfehlung des Arbeitskreises Kleingartenwesen beim Deutschen Städtetag und der Gartenamtsleiterkonferenz (GALK e.V.) bei. Wenn Sie als ein Verein innerhalb unseres Bezirks- oder Regionalverbands noch weitere Informationen benötigen, sprechen Sie uns an.