Rein zufällig sind wir auf die Homepage meine Ernte geraten. Hier wird ein nach deren Angaben seit 10 Jahren praktiziertes Mietmodell beworben. Inhalt dieses Geschäftsmodells ist es, dass Grundstückseigentümer (in aller Regel landwirtschaftliche Betriebe, häufig Direktvermarkter) eine begrenzte Fläche ihrer Grundstücke zum Anbau mit einjährigen Kulturen anbieten. Ein solches Mietmodell ist ein auf Gewinn ausgerichteter Geschäftszweig des jeweiligen Anbieters. Üblicherweise werden die bereits eingesäten Parzellen den Interessenten Anfang Mai überlassen und Ende der Vegetationsperiode wieder zurückgegeben. Die Mietdauer ist auf diesen Zeitraum begrenzt. Der eigene Gestaltungsraum des Mieters ist recht eng und auf das sogenannte „Wunschbeet“ innerhalb der Mietfläche beschränkt.
Dies beinhaltet das Angebot:
- Professionell vorbereiteter Gemüsegarten mit über 20 verschiedenen Gemüsesorten bepflanzt und besät
- Gartengeräte
- Gießwasser vor Ort
- Unterstützung vor, während und nach der Saison:
Zusätzlich:
- Persönliche Einführungsveranstaltung
- Gemüsehotline
- Gärtnersprechstunden beim Profi
- Lernvideos sowie alle Gartenthemen zum Nachlesen in den Gartentipps
- Möglicher Austausch mit den Mitgärtnern in ihren Whats App Gruppen
- Frisches Gemüse ernten von Frühjahr (Apr/Mai) bis Herbst (Okt/Nov)
Die Preise pro Saison
- Kleiner Gemüsegarten (ca. 45 qm) für 1-2 Personen: einmalig nur 229,00 EUR
- Familien Gemüsegarten (ca. 90 qm) für Familien oder Gruppen: einmalig nur 439,00 EUR
Das Angebot scheint sich an Interessenten zu wenden, die sich vertraglich nicht über eine Vegetationsperiode hinaus binden wollen, blutige gartenbauliche Anfänger sind, vielleicht auch einfach mal ausprobieren wollen, ob sie den Pflegeaufwand (gießen, Unkraut jäten) zeitlich schultern können oder ihnen die gärtnerische Betätigung überhaupt Spaß macht.
Es bleibt jedem selbst überlassen, dieses Angebot mit unseren Leistungen und der üblichen Größe unserer Kleingartenparzellen von ca. 300 qm, insbesondere aber auch der Möglichkeit, Bäume und Sträucher und mehrjährige Kulturen anzupflanzen, zu vergleichen. Für uns sind solche Angebote ein Zeichen der überaus hohen Nachfrage nach gärtnerischer Betätigung, dem Wunsch nach Anbau von gesundem Gemüse, aber auch der Engpass-Situation bei Kleingärten gerade im Einzugsgebiet von großen Städten. Wir halten unsere Mitglieder mit Klein- und Siedlergärten in unseren ehrenamtlich geführten Vereinen für privilegiert und wünschen uns, dass dies gelegentlich vor dem Hintergrund solcher Geschäftsmodelle in Erinnerung gerufen wird.