Wünsche nach einem Gartengrundstück

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Bedarf übersteigt deutlich das aktuelle Angebot, deshalb oft lange Wartezeiten.

Seit unsere Homepage online ist, kommen nahezu wöchentlich Wünsche zur Anpachtung einer Kleingartenparzelle über unser dortiges Kontaktformular bei uns an. Wir freuen uns natürlich über den Besuch unserer Seiten und das rege Interesse an unseren Aktivitäten. Unsere Aufgabe als Bezirksverband ist aber nicht die Verpachtung von Einzelgärten, sondern wir sehen uns primär als Dienstleister der uns angeschlossenen Einzelvereine unserer Region. Wir müssen uns deshalb bei solchen Anfragen leider darauf beschränken, Interessenten an den örtlich passenden Verein zu verweisen. Deshalb haben wir unter „Vereine ⇒ Ortsvereine“ die Kontaktdaten der Ansprechpartner genannt. Bitte haben Sie dafür Verständnis. Wenn erforderlich sind wir bei der Vermittlung des Kontaktes behilflich. Wir weisen bei Bedarf auch gerne auf Einheiten außerhalb unserer Organisation hin, die möglicherweise zu einem Pachtgarten verhelfen können.

In unserer Region ist es leider so, dass die Nachfrage nach solchen Gärten das Angebot deutlich übersteigt. Dies hat häufig lange Wartezeiten bei unseren Vereinen zur Folge. Unser Bestreben ist es, die Kommunen zur Bereitstellung weiterer Flächen zu bewegen, um so möglichst im Interesse des auf der Hand liegenden ungebremsten Bedarfs vielen Bürgern zu einem Kleingarten zu verhelfen. Bei diesem Bemühen stehen wir jedoch im Wettbewerb auch mit anderen Interessen für Flächen, angefangen von Wünschen auf Wohn- und Gewerbebaufläche über Sportvereine mit ihrem Freiflächenbedarf bis hin zu landwirtschaftlichen Betrieben.

Es gibt viele Gründe für die Bereitstellung von Kleingartenfläche. Bei jeder uns möglichen Gelegenheit werben wir dafür. Weil diese in aller Regel in fußläufiger Wohnortnähe liegen, reduzieren sie den Autoverkehr und damit die Schadstoffbelastung in der Luft. Gartenanlagen üben eine Filterfunktion aus. Sie beugen der Aufheizung der Städte vor und wirken sich so positiv auf das Klima eines Ortes aus. Durch ihre kleinteilige Bewirtschaftung stellen sie Rückzugsgebiete für Flora und Fauna in der oft ausgeräumten und maschinengerechten Landschaft dar. Bei uns finden Insekten während der ganzen Vegetationsphase ausreichende und vielseitige Nahrung. Die Kommune schafft so oft auch für alle Bürger zugängliche Grünflächen, ohne diese selbst pflegen zu müssen. Sie spart sich also dadurch den Pflegeaufwand für solche Flächen.

Außerdem kann es nach unserer Meinung für eine Kommune auch recht lukrativ sein. Sie kann eine Pacht bis zum Vierfachen derer im gewerblichen Obst- und Gemüsebau verlangen und so Grundstücke profitabel verpachten. Sie spart durch die Verpachtung an einen Verein Betreuungsaufwand und profitiert von der Selbstverwaltung des Vereins. Dieser verwaltet sich selbst und kümmert sich um den Pachteinzug, stellt die innere Ordnung sicher und sorgt sich auch um die Verkehrssicherheit dieser Fläche. Bei diesen vielen Gründen müsste es den Kommunen leicht fallen, weitere Flächen bereitzustellen und so dem Wunsch ihrer Bürger nachzukommen. Bitte helfen auch Sie durch regelmäßige und konsequente Ansprache Ihrer Gemeinderäte mit, die notwendigen Entscheidungen zur Ausweitung des Kleingartenangebots herbeizuführen. Auf Wunsch sind wir gerne bereit, weitere Argumentationshilfe zu leisten.

Wie erleben wir es in der Praxis? Oftmals werden freie Grundstücke auch in unseren Siedlervereinen durch die massive „Innenstadtverdichtung“ als Bauland ausgewiesen und wieder gehen Flächen für gärtnerische Betätigung im Naherholungsbereich verloren. Wir meinen, je dichter unsere Städte und Dörfer bebaut werden, umso wichtiger ist der Raum für Kleingartenflächen. Der Trend bei den jüngeren Familien geht immer mehr in diese Richtung – auch dies sollte von den Kommunalverantwortlichen angemessen berücksichtigt werden. Alles schreit nach „Emmisionswerte senken“ und Umweltverschmutzung stoppen – aber Erholung nah am Wohnort ist kaum mehr möglich! Und „gärtnern“ – sein eigenes Obst und Gemüse ziehen – noch weniger!